School of Film and Television, Los Angeles,
und Akademie für Internationale Bildung, Bonn
Kurzfilm "Fall From Grace"
("Der Sündenfall")
von Morgan Hinshaw
US-Dokumentarfilmerin, Studium an der jesuitischen Loyola Marymount University Los Angeles
Dezember 2016
School of Film and Television, Los Angeles,
und Akademie für Internationale Bildung, Bonn
Kurzfilm "Fall From Grace"
("Der Sündenfall")
von Morgan Hinshaw
Studentin der jesuitischen Loyola Marymount University Los Angeles
Die US-amerkanische Filmstudentin Morgan Hinshaw hat im November 2016 vor Ort in Bonn einen Kurzfilm über meine
journalistische Arbeit zum Thema Missbrauch am Bonner Aloisiuskolleg gedreht. Er heißt "Fall For Grace" ("Sündenfall")
und lehnt sich, wie Morgan sagt, an den Oscar-Film "Spolight" an. Sie habe hier in Bonn bei ihrem Auslandssemester für ihre Abschlussarbeit ein Pendant zur Journalistenarbeit des Boston Globe
in Deutschland gesucht - und sie habe dieses Pendant in meiner Arbeit gefunden. Unter anderem über diese Homepage.
Bei der Uraufführung am 8. Dezember in Bonn lobte die Jury des "Bonnywood"-Filmfestivals 2017 Morgan Hinshaws Film als erstaunlich ausgereift und sehr gut strukturiert, als, was wichtig gerade bei diesem schweren Thema sei, sehr ausgewogen mit den unterschiedlichen Perspektiven, als auf keinen Fall sentimental, sondern sachlich und genau auf den Punkt kommend. Den Film zeichne zudem eine sensible Bild- und Tonsprache aus. Er sei genau das, was man von einem ausgezeichneten Dokumentarfilm erwarte.
Im ansonsten sehr lebhaften Publikum gab es die erwartete Reaktion: Schockstarre nach der ersten Nennung des Wortes
„abuse“, das übliche Befremden übers Thema
Missbrauch.. Mucksmäuschen-Stille und dann einen starken Beifall.
Im Film gebe ich vor der Kulisse des Aloisiuskollegs und in einer nahen Kirche Auskunft über meine journalistische Arbeit seit
Januar 2010. Als Betroffener kommt Heiko Schnitzler, Sprecher des Eckigen Tischs, zu Wort. Und als weiterer Absolvent, als Kontrapunkt, ein Ex-Schüler, der von den Vorfällen am Kolleg weiß, aber
seine neun Jahre Internatszeit nicht durch Veröffentlichungen darüber beschmutzt sehen will. Das Ako sei doch sein Zuhause gewesen.
Ich stelle den Film mit der Erlaubnis der Regisseurin in der Privatversion auf meine Homepage. Morgan hat ihn bei einigen Wettbewerben angemeldet . Nach den Ausscheidungen geht er auf verschiedenen US-Portalen online.
Bei der Uraufführung erklärte die junge Filmerin, sie sei glücklich, mit mir zusammengearbeitet zu haben. Sie habe den US-amerikanischen Oscar-Film „Spotlight“ über die Missbrauchsaufklärung der Bostoner Journalisten durch die Aufklärung hier in Bonn noch besser verstanden. Sie sei mir sehr dankbar.
Augenblicklich stand im Publikum ein älterer Herr auf und behauptete, in Deutschland habe
es keines journalistischen „Spotlights“ bedurft, weil hier die Jesuiten selbst von sich aus den Missbrauch in ihren Einrichtungen aufgeklärt hätten.
Ich widersprach und sagte, dass ohne den Aufschrei und den anhaltenden Druck der Opfer, ohne, dass wie in Boston die Presse ihre journalistische Verantwortung übernommen hätte, der Missbrauch in Deutschland nicht aufgedeckt und bis auf weiteres aufgearbeitet worden wäre.
Die Universität:
Weitere Kurzfilme von Morgan Hinshaw:
https://www.youtube.com/user/dancing9595
https://www.youtube.com/watch?v=xi47uw0yhhs
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Video
"Fünf Jahre danach: Der Missbrauchsskandal am Al...
Sie waren die Schutzbefohlenen der Patres und wurden schamlos von ihnen missbraucht: Die Kinder und Jugendlichen des Bad Godesberger Aloisiuskolleg...
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Vorschau
nach Yahoo
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Christoph Fleischmann anhand des Buches "Unheiliger Berg" über Missbrauch am Aloisiuskolleg
Ein mittlerweile verstorbener Jesuit hat am Bonner Aloisiuskolleg zahlreiche Nacktfotos von Schülern geschossen. Die Schule versuchte, den Skandal aufzuklären - doch die Betroffenen bleiben kritisch. In einem neuen Buch kommen sie zu Wort.
Die Betroffenen bleiben kritisch.
"Nach mehreren Stunden schweißtreibender Arbeit strahlte die Garage in neuem Weiß. Wir ebenfalls. Ich glaube, es gab keine Stelle, an der wir uns nicht mit weißer Farbe besudelt hatten", schreibt Miguel Abrantes Ostrowski, ein ehemaliger Schüler des Bonner Aloisiuskollegs. "Pater Steinfels", fährt Ostrowski fort, "war von unserm Aussehen absolut begeistert, er holte seinen Fotoapparat und knipste los. Danach schickte er uns zum Duschen.Worauf er mit seiner Linse zielte, kann ich nicht genau sagen, da mir Seife vom Haare waschen in die Augen gelaufen war."
Miguel Abrantes Ostrowski
Miguel Abrantes Ostrowski hat sein Buch "Sacro-Pop" im Jahr 2004 veröffentlicht. Darin verarbeitet er seine Zeit im Jesuiten-Internat in Bonn. Die Namen sind fiktiv, aber am Kolleg selbst konnte man wissen, dass mit Pater Steinfels Pater Ludger Stüper gemeint war. Und auch Mitschüler konnten sich erkennen: Anselm Neft war zur selben Zeit am Gymnasium des Aloisiuskollegs, wenn auch nicht im Internat, wo Pater Stüper sein Unwesen trieb. Er hatte schon in der fünften oder sechsten Klasse davon gehört, dass der Pater mit erigiertem Penis durch die Duschen läuft: "Das fand ich sehr seltsam. Aber ich habe das nicht groß mit meiner Lebenswirklichkeit in Verbindung gebracht", sagt Anselm Neft.
Nun wird das System von Machtmissbrauch und Manipulation am Aloisiuskolleg in einem Buch von Ebba Hagenberg-Miliu analysiert, das am 19. März 2014 erschienen ist. Es will das System erstmals umfassend beleuchten. Betroffene und Angehörige kommen zu Wort, Vertreter des Kollegs, des Jesuitenordens, der Justiz, des Opferschutzes, der Stadt und der Lokalpolitik.
Der Umgang mit Missbrauchsvorwürfen am Bonner Aloisiuskolleg war anders als am Berliner Canisius-Kolleg - dessen Rektor Klaus Mertes hatte in einem Brief an viele Altschüler bewusst nach Opfern von Übergriffen gesucht. Damit riskierte er, dass die Taten öffentlich wurden. Und löste damit vor gut vier Jahren eine Welle aus: Zahlreiche Aufdeckungen von Missbrauchsfällen in kirchlichen und reformpädagogischen Schulen folgten.
Die Frage der Missbrauchsbeauftragten des Ordens, Rechtsanwältin Ursula Raue, ob er eine pädophile Neigung habe, hatte Stüper damals spontan bejaht, ist im Protokoll des Gesprächs nachzulesen. Im Laufe des weiteren Gesprächs habe sich Pater Stüper davon allerdings wieder distanziert. Laut Protokoll erklärte sich der Pater indes bereit, alle Fotos zu vernichten. Doch später stand in einem neuen Bericht, dass eine Kiste mit 730 Fotos aufgetaucht sei, von denen 250 Kinder zeigen, die in irgendeiner Form nackt oder anzüglich dargestellt werden.
Rechtsprofessorin Zinsmeister ist im Jahr 2010 vom Jesuitenorden beauftragt worden, den Vorwürfen sexueller Missbräuche und Übergriffe am Aloisiuskolleg nachzugehen. Noch im selben Jahr erschien ihr erster Zwischenbericht.
Pater Johannes Siebner, seit dem Jahr 2011 der neue Direktor am Aloisiuskolleg, erweckt den Anschein, als wolle er die Affäre nicht verharmlosen: "Da sind auch Fehler gemacht worden", sagt er. Er schließt sich der Auffassung von Zinsmeister an, wonach sich am Aloisiuskolleg Machtinseln gebildet hätten, die mit einem totalen Versagen von Verfahren und von Strukturen einhergingen. Auf diese Machtinseln hätten die Oberen keinen Zugriff mehr gehabt.
In der Tat war Pater Ludger Stüper über vier Jahrzehnte in leitenden Funktionen am Kolleg. Ex-Schüler Anselm Neft verweist zudem auf das Klima am Aloisiuskolleg: Für Neft war es nicht ein Fehler des Systems, dass Kinder im Aloisiuskolleg gedemütigt wurden: "Die Frauen fanden den toll, und die Männer dachten, es wäre cool, wenn sie auch ein bisschen so wären." Stüper sei der starke Mann gewesen, "charismatisch, er sah aus wie Sean Connery". Von Nächstenliebe hat der ehemalige Schüler nichts gespürt.
"Die Leute rennen in den Gottesdienst und dann steht da jemand stotternd vor der Klasse, hat Angst. Und der Lehrer sagt noch: Du Spinner", sagt Neft. Pater Stüper, der im Jahr 2010 starb, residierte in der neoklassischen Stella Rheni, einer Villa, die er renovieren und mit Kunstwerken ausstatten ließ. "Man gewinnt den Eindruck: Stüper wusste, was ihm, dem Starken, zustand: Geld, Kunstwerke und Jungen."
Autor des Radiobeitrags: Christoph Fleischmann
Stand: 18.03.2014, 16.04 Uhr
WDR Lokalzeit Bonn, 19.März 2014, 19.30 Uhr
Über die Geschehnisse am Bonner Aloisiuskolleg berichtet die Lokalzeit seit langem. Weit über tausend Fotos hat ein früherer Rektor von Schülern gemacht. Fotos in teils fragwürdigen Posen. 2010 kommt dann heraus: sechs Jahrzehnte lang wurden auf dem Schulgelände Kinder missbraucht, die Betroffenen brechen auch in der Lokalzeit erstmals ihr Schweigen. Jetzt erscheint ein neues Buch mit dem Titel „Unheiliger Berg“, in dem die Opfer ausführlich zu Wort kommen.
http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/lokalzeit-aus-bonn/lokalzeit-aus-bonn?documentId=20273580
ab Minute 8.30
Eremiten heute. Interview in Bibel TV: https://www.youtube.com/watch?v=RlAhCwp4Nzc
24.01.2010 Radiowerkstatt Bonn
Interview zum Thema "Zwei Welten": Jugendgewalt in Bad Godesberg - Schüler des Aloisiuskollegs schlagen sich mit Migranten
Radiowerkstatt Bonn | |
Veröffentlicht: | am 24.01.2010 um 21:24 |
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Beschreibung: |
Im Godesberger Theaterstück “Zwei Welten” stehen sich reiche Gymnasiasten und perspektivlose Hauptschüler mit Migrationshintergrund gegenüber. |