Claudia Igney, Vielfalt e. V. am 10.04.14:
Sehr geehrte Frau Hagenberg-Miliu,
ich möchte mich herzlich bedanken für das Buch. Ich ahne, wie mühsam die Herausgeberinnenarbeit und überhaupt die kontinuierliche, konsequente Recherche in diesem
Feld ist. Es ist selten, dass Analysen so tief und fundiert sind und es gelingt, so viele verschiedenen Perspektiven "einzufangen".
Ich bin seit 20 Jahren im Themenfeld Organisierte Rituelle Gewalt tätig, u.a. bei VIELFALT e.V. in der Beratung von AussteigerInnen. Ich habe viele Parallelen in
Ihrem Buch zu unserer Arbeit und unserem Arbeitsfeld gefunden, auch wenn wir in unserem Bereich von einer echten Aufarbeitung noch weit entfernt sind. Vieles
ist zunächst erstmal so unglaublich, dass man es nicht wahrhaben kann und will. Ich habe in diesen Jahren sehr häufig die Frage gehört: Wie kann es möglich sein, dass organisierte
Täterkreise jahrelang unentdeckt bleiben und schwerste Straftaten begehen? Oft ist die Schlussfolgerung: Das kann es nicht geben (bzw. nur als Fantasien psychisch kranker Menschen). Ich habe
viele Betroffene kennengelernt und keinen Zweifel mehr daran, dass es gut organisierte Täterstrukturen in Deutschland (und weltweit) gibt. Auch solche Kreise,
die gezielt Kinder foltern, aufspalten, programmieren und abrichten (z.B. für spezielle "Kundenwünsche" in der Zwangsprostitution).
Ich finde Ihr Buch eine ausgezeichnete Argumentationsgrundlage, gerade zu der Frage, wie es denn möglich sein kann, dass da über Jahrzehnte niemand eingreift in ein
System von Machtmissbrauch und Gewalt, obwohl es doch zu sehen war... Hilfreich ist natürlich auch, dass es da schon zwei Aufarbeitungskommissionen gab, deren Seriosität nicht angezweifelt wird,
und aus denen man zitieren kann in aller nüchternen Klarheit. Ich freue mich, dass sich an so vielen Stellen etwas tut und es so viele hartnäckige, engagierte Menschen gibt.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, Durchhaltevermögen und engagierte MitstreiterInnen!
Viele Grüße, Claudia Igney, VIELFALT e.V.
Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 24.04.14
"Es ist ein gutes, wichtiges und zusammenfassendes Buch. In vielen Artikeln werden für mich erneut die Schmerzen und die Bedrängnis der Menschen deutlich, die sexuellen Missbrauch erfahren haben. Es wird auch deutlich, etwa in den Zeugnissen von Pater Siebner und Pater Mertes, wie sehr die Jesuiten sich um Aufklärung und "Bewältigung" bemühen. Ich glaube, dass Sie ein wichtiges Buch geschrieben haben, gerade auch weil es an manchen Stellen "unbequem" ist."
Die Künstlerin Heike Vennemann-Bundschuh stellt für diese Buch-Homepage eine ihrer Zeichungen zur Verfügung (24.04.14):
Sie schreibt dazu:
"Ihnen danke für Ihre ausgezeichnete und unermüdliche journalistische Arbeit an diesem Buch, das zu lesen kaum auszuhalten war. Ganz besonders schätze ich Ihren
Artikel zur Rolle der Medien, der selbstreflektiert und selbstkritisch ist. Ihr zwiespältiges Verhältnis zur eigenen Arbeit hat mich sehr berührt - kenne ich das doch auch aus meinem
künstlerischen Bereich: die Frage, was darf, kann ich wie darstellen u n d darf ich es dann auch zeigen? Auch sicherlich heute ein ganz wichtiger Aspekt in Bezug auf die Darstellung von Kindern
(insbesonderer nackter) in der bildenden Kunst.
Mich hat selten etwas so desillusioniert wie dieses Buch. Zum Einen in Bezug auf unseren Rechtsstaat, auf den wir doch so stolz sind (siehe
Verjährungsfristen,Verschwindenlassen von Beweismaterialien, in Verdachtsfällen obliegt die Beweispflicht dem "Ankläger", Täterschutz steht immer noch vor Opferschutz?). Zum anderen in Bezug auf
das Wesen des Menschen. Unfassbar! Und zwar nicht nur das Tun, sondern auch das Gewährenlassen, das Nichthinschauen, das Wegschauen, das Kleinreden, Bagatellisieren, das Schmähen und Beschimpfen
der Opfer usw.
Das Lesen des Buches gibt mir allerdings doch wieder etwas mehr Hoffnung, dass es vielleicht doch möglich sein wird, dass diese Art von Machtstrukturen gebrochen
werden könnten.
Das Buch sollte Pflichtlektüre für an Schule Interessierte sein.
Weiter wünsche ich Ihnen Stärke und Ausdauer. Ich hänge eine Zeichnung aus 2011 an, die damals zum Thema entstand."
Norbert Denef, Vorsitzender von netzwerkB - Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V. (17.04.14):
Beatrix Buttler nach der 1. Buch-Lesung in der Bonner Pauluskirche (09.04.14):
"Opferschutz ist doppelt wichtig: präventiv, um Menschen zu schützen, und nachsorgend, wenn das Schreckliche bereits geschehen ist. Missbrauch und Gewalt geschieht
hinter verschlossenen Türen, aber auch sichtbar in der Öffentlichkeit. Viele Menschen sehen und hören nicht
genau hin, wollen eine Person, eine Institution oder deren Ruf schützen. Einige beschwichtigen und relativieren.
Opfer dürfen nicht noch einmal Opfer werden. Unumstösslich gilt: Ein Kind kann sich nicht wehren! Sexueller Missbrauch ist eine Straftat und verdient keine
Verjährungsfrist!
Was Ebba Hagenberg-Miliu sowie die Autorinnen und Autoren mit ihrem Buch "Unheiliger Berg" geleistet haben, verdient meine hohe Anerkennung. Die Herausgeberin
recherchierte schon sehr früh, hörte hin, spürte nach, sah Unrecht zu einer Zeit, als sexueller Missbrauch, Aufarbeitung und Prävention noch nicht so leicht über die Lippen gingen, zu einer Zeit,
in der auch versucht wurde, ein Mantel des Schweigens darüber zu breiten, wo Nachfragen Abwehr erzeugten.
Sie hat journalistisch dazu beigetragen, dass Entscheidungen getroffen wurden, als kein Entkommen mehr möglich war, auf dem langen und noch weiten Weg, die
Opfer endlich zu sehen, Schuld zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen, daher ist Frau Hagenberg-Miliu eine Heldin!"
Anonym schreibt an die Herausgeberin, 09.04.14:
"Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem hervorragenden Buch "Unheiliger Berg", welches ich als ehemaliger Lehrer am Aloisiuskolleg mit großem Interesse gelesen habe. Es erstaunt mich, welch großes Vertrauen Ihnen von fast allen Parteien entgegengebracht worden ist. Ich wünsche meiner alten Schule, dass die Aufarbeitung konsequent vorangeht und auch die aktuellen Amtsträger ihre Rolle in den letzten Jahren selbstkritisch reflektieren (d.h. jegliche Formen von Missbrauch)."
Claudia Schmidt-Weigert nach der 1. Buchlesung in der Bonner Pauluskirche (05.04.14):
"Wir möchten uns bedanken für den sehr interessanten Vortrag am Freitag in der Pauluskirche und ihr Engagement in diesem Thema. Die Tatsache, dass Sie viele Beteiligte aus verschiedenen Organisationen zusammenbringen und den Opfern Raum geben, rührt mich. Sehr erhellend finde ich die Betrachtung der strukturellen Dynamiken, welche Anselm Neft sehr anschaulich erklären konnte. Wir haben am Wochenende lange weiter darüber diskutiert. Ich finde es mutig, dass Sie sich diesem unbequemen Thema stellen, Täter-Opferverdrehungen, Mitwisserschaft, Rhetorik, etc. beleuchten, denn hier geht das Thema uns alle an. Ich stelle mir vor, dass Ihnen bisweilen harter Wind entgegen weht... gelten die Opfer und die anderen, die etwas outen, doch schnell als Nestbeschmutzer, dabei beschmutzen sie gar nicht, sondern benennen nur den Schmutz, den andere verursacht haben. Also...vielen Dank auch an Ihr gesamtes Team... wir sind jetzt nämlich auch gespannt aufs Buch :)"
Professor Arnfried Bintig, Herausgeber des Aufklärungsberichts "Grenzverletzungen im AKO PRO Scouting des Aloisiuskollegs", 2013 (03.04.14):
„Ich finde, dass es ein großartiges Buch geworden ist.
Besonders die "Breite" der Autorinnen und Autoren beeindruckt mich und zeigt, wie gut Sie als Interviewpartnerin angenommen worden sind und in welchem Umfang Ihre journalistische Arbeit anerkannt
ist. Gratuliere dazu.
Auch Ihre Gliederung (und Überschriften) sind mir sehr einleuchtend, wenn ich mir auch jeweils ein paar Zeilen von Ihnen zu Beginn und/ oder am Ende eines jeweiligen (Haupt-) Kapitels gewünscht
hätte, ähnlich wie in Kapitel 4 (aber vielleicht war Ihre Abstinenz auch eine kluge Entscheidung).
Schließlich schätze ich auch Ihre eigenen Artikel sehr, besonders Ihre Selbstreflexion angesichts des Suizidversuchs eines Ihrer (unserer gemeinsamen?) Interviewpartner; dies sind für mich -
unter einem etwas anderen Blickwinkel - sehr vertraute Themen (nach 25 Jahren psychotherapeutischer und wissenschaftlicher Arbeit mit Opfern wie mit Tätern im Bereich sexueller Übergriffe).
Ich wünsche Ihnen eine gute und breite Resonanz auf Ihr Buch wie auch auf Ihre künftigen Artikel im General-Anzeiger Bonn, die sicherlich leider auch weiterhin notwendig sein werden.“
Pater Christian Herwartz SJ, Berlin (26.03.2014):
"Im Nachinein ist dieses Buch auch eine Bestätigung für unsere damals nicht mehrheitsfähigen Schritte in die Öffentlichkeit.
Jetzt kommt Luft an die Wunden, und sie mögen von innen her heilen. Die Zeit der Verleugnung möge immer mehr zu Ende gehen. Leider sucht sie immer neue Opfer, die
Schweigespirale. Danke für Ihren Mut, dranzubleiben."
Angelika Oetken, Sprecherin des Betroffenenbeirates sexueller Missbrauch, Berlin (23.03.14):
"Tolle Mischung und außerordentlich gelungen! Wer dagegen anschreiben will, muss sich jetzt wirklich Mühe geben ;-)"
Pater Godehard Brüntrup SJ (21.03.14):
"Das Buch dokumentiert den Stand der Diskussion nach 4 Jahren. Es ist daher ein wichtiges Dokument. Hinter diesen
Stand kann nun keiner mehr zurück. Es liegt schwarz auf weiss vor. Das ist enorm wichtig.
Beide Bücher ("Unheilige Macht" und "Unheiliger Berg") waren Meilensteine in der Debatte. Ich bin sicher, dass der Band
"Unheiliger Berg" nun die Gespräche auf eine neue Ebene heben wird. Auch diejenigen, die nach außen abwiegeln oder nach innen blockieren, werden es trotzdem
klammheimlich lesen und sich manchem stellen müssen. Von daher erwarte ich Bewegung in den nächsten Monaten."
Kommentar des Journalistenkollegen Christoph Fleischmann:
Die Jesuiten und der Missbrauch - eine unabgeschlossene Geschichte.
Christoph Fleischmann |
AKO-Altschüler (18.03.14):
"Als ehemaliger Akoschüler (1960er Jahre) weiß ich Ihre subtile Recherche sehr zu schätzen und bin überzeugt, dass dadurch ein anderes Bewußtsein, Offenheit und Ehrlichkeit entstanden sind, damit das Geschehene sich niemals wiederholen möge."
AKO-Altschüler am 18.03.14 auf facebook:
"Hört doch endlich auf mit diesem leidigen Thema. Die AKO-Geschichte ist längst abgefrühstückt. Der Täter ist tot."